Facts & Figures
- Fertigstellung
2011
- Leistungen
LP1: Grundlagenermittlung, LP2: Vorplanung, LP3: Entwurfsplanung, LP4: Genehmigungsplanung, LP5: Ausführungsplanung, LP6: Vorbereitung der Vergabe, LP7: Mitwirkung bei der Vergabe, LP8: Objektüberwachung – Bauüberwachung und Dokumentation
- Bauherr
Bundesrepublik Deutschland
Standort
Es war die Residenz des letzten Erzbischofs und Kurfürsten von Trier, Clemens Wenzeslaus von Sachsen. Es ist eines der letzten Residenzschlösser, die vor der Französischen Revolution in Deutschland entstanden sind. Während des Zweiten Weltkriegs ist die Anlage bei den Luftangriffen auf Koblenz 1944 bis auf die Grundmauern zerstört worden.
Nach alten Plänen wurden die Außenmauern in den Jahren 1950 bis 1951 wiederaufgebaut, im Inneren entstanden moderne Räume im Stil der damaligen Zeit. Einzig im Mittelbau des Schlosses wurden neben dem repräsentativen Spiegel- und Gartensaal, Treppenhaus und Vestibül rekonstruiert. Eine besondere Aufwertung bekam das Äußere des Schlosses nicht nur durch die Restaurierung 1998, bei der die Fassade einen neuen Anstrich bekam, sondern auch durch die Bundesgartenschau 2011, die in Koblenz stattfand. Da die gesamte Schlossanlage als Austragungsfläche genutzt wurde, sind nicht nur die Pflanzflächen nach historischem Vorbild des Landschaftsplaners Lenné gestaltet worden. Springbrunnen, Wasserflächen und Sitzmauern sind ebenfalls integriert worden.
In Nord-Süd-Richtung, parallel zum Rheinufer erstreckt sich der rechteckige Haupttrakt des Schlossgebäudes. Dieser wurde ab dem Frühjahr 2010 zu einer modernen Tagungsstätte umgebaut. Die Planungen dafür begannen bereits Im Frühjahr 2006 mit einer Machbarkeitsstudie, bis man 2008 dann schließlich ins Detail gehen konnte.
Aufgabe war es, die Räumlichkeiten im Erdgeschoss mit der Eingangshalle, den Garten- und Lennésaal sowie die Bereiche im Obergeschoss mit dem Kaiser‑, Spiegel- und Augustasaal so herzurichten, dass sie den modernen Anforderungen von Tagungsräumen sowohl in technischer, als auch in gestalterischer Hinsicht, unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Belange, Rechnung tragen.
Daraufhin waren in den verbleibenden Räumlichkeiten der Behörden weitere Erschließungsmaßnahmen nötig. Dazu zählen unter anderem der Neueinbau einer Aufzugsanlage, die Schaffung barrierefreier Zugänge von außen, der Bau zusätzlicher Toilettenanlagen sowie die Neuordnung der Aufenthaltsbereiche.
Nach dem Abschluss dieser Arbeiten konnte im Juni 2010 mit dem Umbau im Schloss-Mittelteil begonnen werden. Die technische Gebäudeausstattung wurde grundlegend überarbeitet. Dafür wurden rund 7000 Kubikmeter Raumgerüst aufgestellt, um allein die Wand- und Deckenflächen des Kaisersaals und der Foyertreppe bearbeiten zu können. Im Kaisersaal wurden die prunkvollen Kronleuchter auf Grund ihrer Größe vor Ort und inmitten der Rohbauarbeiten saniert. Alle Kristalle wurden dabei aufgearbeitet.
Außerdem wurde im Raum der Parkettboden umlaufend auf einer Breite von 1,50 Metern inklusive Unterbaus abgebrochen, um die neuen Installationen verlegen zu können. Anschließend wurde ein neuer Parkettfries eingearbeitet. Durch Betonabfangungen wurden die Heizkörper in die Wände eingelassen, um diese unsichtbar zu integrieren. In den alten Heizkörpernischen befindet sich nun die Technik für die neue Lüftung und Klimatisierung des Kaisersaals. Im Blauen Saal entstand das neue Grand Café im Schloss. Hier wurde der unter einer Abhangakustikdecke versteckte stark beschädigte Stuck restauriert. Der marode Putz an den Wänden musste ebenfalls saniert werden. Die moderne Thekenanlage, die Stühle und Sitzmöglichkeiten wurden auf die vorhandenen Kunstwerke an den Stirnwänden abgestimmt. Auch die alte WC Anlage aus Stahl und Mauerwerk wurde komplett abgebrochen. Mit Hilfe von Trockenbauwänden entstand ein neuer WC-Bereich. Die nicht tragende Betondecke musste hier neu aufbetoniert werden, um dem Besucherverkehr Stand zu halten. Die WC-Kabinen und die Wandfliesen wurden komplett aus Glas gestaltet.
Des Weiteren entstand im Lennésaal ein großer Veranstaltungsraum aus zuvor zwei einzelnen Räumen, die vom Hauptzollamt als Poststelle genutzt wurden. Im Spiegelsaal erstrahlt der Marmorboden nach der Restauration in neuem Glanz und auch das Foyer erhielt mit der Überarbeitung des Sandsteins und der Restauration der Kronleuchter ein frisches Aussehen.