Zurück zum grünen Band

Lindschulte-Vorkonzept für Quartierszentrum

Die Lindenallee im niedersächsischen Nordhorn war jahrelang das lebendige Quartierszentrum der Blumensiedlung und durch Einzelhandel, Dienstleistungsunternehmen und Wohngebäude geprägt. Die Lindenallee ist die zentrale Erschließungsachse der Blumensiedlung und verbindet als „Grünes Band“ mit ihrer namensstiftenden Lindenbaumreihe den Stadtteil mit dem restlichen Stadtgebiet.

Bedingt durch funktionale und strukturelle Mängel hat sich dieses Image jedoch gewandelt. Ein Vorkonzept von Lindschulte im Auftrag der Stadt Nordhorn soll die Grundlagen schaffen, um die „neue alte Mitte der Blumensiedlung“ aufzuwerten und ihr zu alter Attraktivität zu verhelfen. Mittlerweile ist Lindschulte mit der Planung beauftragt worden.

Straßenraum lebenswert gestalten

Im Laufe der Jahre wandeln sich die Anforderungen und Bedürfnisse hinsichtlich Mobilität und Aufenthaltsqualität – sowohl bei Anwohnern als auch Gewerbetreibenden. Das Ziel der Erneuerung ist klar definiert: Den Straßenraum zu einem attraktiven, multifunktionalen Mobilitäts-, Aufenthalts- und Freiraum sowie zu einem lebenswerten Arbeits- und Wohnumfeld zu entwickeln.

Daraus ergeben sich drei wesentliche Parameter für den Entwurf: Schaffung von Aufenthaltsqualität, Reduzierung der Dominanz des Kfz-Verkehrs und die Entwicklung eines barrierefreien Straßenraums.

Die Vision von Lindschulte: Eine harmonische, platzartige Gestaltung des Straßenraums. Wie ein ruhiger Teppich erstreckt sich der gepflasterte Platz bis zu den Einmündungsbereichen der Schlieperstraße und der Rosenstraße sowie bis an die Gebäudefassaden heran. Sämtliche Verkehrsflächen inklusive der Fahrbahnen erhalten eine attraktive Oberfläche aus sandsteinfarbenem Betonsteinpflaster.

Verkehrskonzept mit Funktion

Das von Lindschulte erarbeitete Konzept sieht eine zentrale Fahrbahn im Zweirichtungsverkehr ohne trennende Mittelinsel vor, die zentral zwischen den Flurstücksgrenzen angeordnet wird. Daraus ergeben sich großzügige Seitenräume, die ein breites Nutzungsangebot ermöglichen. Neben den Fahrbahnrändern sind farblich abgesetzte „Nutzungsbänder“ mit Aufenthalts-, Spiel- und Fahrradabstellflächen vorgesehen sowie Pkw-Stellplätze. Diese verschiedenen Nutzungen gliedern den Seitenraum unter dem schattenspendenden Blätterdach einer neuen zweireihigen Baumallee. Neben den Nutzungsbändern sind großzügige Gehwege angedacht sowie die halböffentlichen Bereiche mit ausreichend Platz für Auslagen, Fahrradanlehnbügel und Außenbereiche für den vorhandenen Einzelhandel aber auch Neuansiedlungen von Cafés und anderen Geschäften des öffentlichen Bedarfs.

Während der Fußgängerverkehr sich im großzügigen Seitenraum bewegt, wird der Radverkehr im Mischverkehr auf der Fahrbahn geführt. In Anlehnung an das Radverkehrskonzept der Stadt Nordhorn soll für die Lindenallee eine verkehrsrechtliche Anordnung als Fahrradstraße vorgesehen werden. Der Radverkehr wird in einer Fahrradstraße bevorrechtigt und damit in der Lindenallee deutlich gestärkt und attraktiver.

Die Pkw-Stellplätze werden zur besseren Übersichtlichkeit des Straßenraums und vor dem Hintergrund der Stärkung des Radverkehrs reduziert. Im zentralen Geschäftsbereich werden Stellplätze im Seitenraum vor den Ladenlokalen angeboten, sodass auf den Bedarf der Gewerbetreibenden eingegangen wird, aber gleichzeitig breitere Verkehrsflächen für die schwächeren Verkehrsteilnehmer sowie Aufenthaltsbereiche zur Verfügung stehen.

Kleiner Bruder der Innenstadt

Beidseitig der Fahrbahn ist die Pflanzung einer neuen, zweireihigen Lindenallee vorgesehen, die dem Straßennamen in Zukunft wieder alle Ehre machen wird. Zwischen den vorhandenen einreihigen Lindenbaumreihen in den anschließenden Straßenabschnitten erhält der zentrale Geschäftsbereich damit einen repräsentativen und raumbildenden Grünkörper, das Herz des „Grünen Bandes“. Viele der neuen Alleebäume werden in die „Nutzungsbänder“ beidseitig der Fahrbahn integriert. Die Verbindung von Aufenthalts- und Spielbereichen mit Straßenbegrünung und Fahrradabstellmöglichkeiten im Seitenraum erinnert an die Gestaltung der Fußgängerzone in der Nordhorner Innenstadt. Die Lindenallee erhält so als „kleiner Bruder“ der Innenstadt ein neues und frisches Image und bietet einen Wiedererkennungswert innerhalb des Stadtgebiets.

Ein prägender Beitrag zur Stadtentwicklung

Die Blumensiedlung erhält durch die Umgestaltung somit eine NEUE MITTE IM GRÜNEN BAND. Das charakteristische Grünelement bildet dabei ein stärkeres raumbildendes Element als zuvor und entspricht den Erwartungen beim Hören des Namens „Lindenallee“. Somit wird die Adressbildung des Geschäfts- und Wohnbereichs gestärkt und es entsteht ein attraktives und multifunktionales Quartierszentrum. Ein weiterer Schritt in Richtung einer positiven Stadtentwicklung!

Bei Lindschulte ist man sich sicher: Auf Basis dieses Konzeptes wird das definierte Ziel erreicht. Nämlich den alten Straßenraum zu einem attraktiven, multifunktionalen Mobilitäts-, Aufenthalts- und Freiraum sowie zu einem lebenswerten und zeitgemäßen Arbeits- und Wohnumfeld zu entwickeln.

Wir freuen uns auf ein spannendes Projekt und eine tolle Entwicklung der Lindenallee!