Wettbewerbsvorteil Generalplanung
LINDSCHULTE überzeugt mit gebündelter Kompetenz
HELLA zählt zu den „Big Playern“ in der Automobilzulieferer-Branche. Das Familienunternehmen ist global aufgestellt, börsennotiert und beschäftigt weltweit mehr als 40.000 Menschen. Wirtschaftlich läuft es für die Firma, die ihren Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Lippstadt hat, gut und so fährt die Geschäftsführung seit einigen Jahren einen intensiven Expansionskurs. An ihrer Seite: Die LINDSCHULTE-Gruppe.
Die positive Geschäftsentwicklung erlaubte es, die Zentrale sowie die Standorte Hamm und Recklinghausen deutlich auszubauen. Bereits seit Ende 2008 gab es regelmäßigen Kontakt zu LINDSCHULTE, sodass das erste gemeinsame Projekt bereits kurz nach der Investitionsentscheidung Anfang 2011 starten konnte.
HELLA investiert, LINDSCHULTE plant
Aufgrund des engen Zeitrahmens wollte der Automobilzulieferer mit einem Generalplaner zusammenarbeiten, nicht mit vielen unterschiedlichen Fachingenieuren. In den Vergabeverhandlungen konnte LINDSCHULTE nicht nur mit der persönlichen Kompetenz seiner Mitarbeiter und der langjährigen Planungserfahrung im Industrie- und Gewerbebau punkten, sondern auch mit der vorhandenen Expertise im Fachbereich Infrastruktur und der Technischen Gebäudeausrüstung im eigenen Haus.
Das gab für HELLA letztlich den Ausschlag, LINDSCHULTE zunächst mit der Generalplanung für die Erweiterung der Produktions- und Logistikflächen des Standortes Hamm zu beauftragen. Hochbau-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Thomas Garritsen: „HELLA war sehr von unserer spartenübergreifenden Arbeit angetan. Dass neben dem Hochbau und der Technischen Gebäudeplanung auch die gesamte Infrastrukturplanung durch uns durchgeführt werden konnte, war ein wichtiger Pluspunkt für die Beauftragung.“
Im ersten Schritt wurde eine interne Umgehungsstraße fertig gestellt, die den Verkehr optimiert, dann ein neues Regenrückhaltebecken installiert. Es ist in der Branche durchaus bekannt, dass die Automobilindustrie hohe Anforderungen an Termine, Kosten und Qualität stellt. Die Folgeaufträge zeigten aber, dass HELLA die ergebnisorientierte Arbeit von LINDSCHULTE zu schätzen weiß.
Logistik, Produktion, Büro und Labor
So wurde ab April 2012 an einem Hochregallager mit einer Lagerfläche von 2.200 Quadratmetern gearbeitet, welche 19 Meter in die Höhe ragt und 60.000 Stellplätze für Klein- und Mittelteile wie Schrauben, Dichtungen und Federn bereithält. In Stahlbeton- bzw. Stahlbetonfertigteilkonstruktion entstand eine Produktionshalle mit je 1.100 Quadratmetern Grundfläche pro Geschoss. Diese verfügt zudem über integrierte Büroeinheiten und es wurde ein Produktionsbereich mit Reinraumtechnik installiert. Daneben umfasst der Auftrag die Planung einer Logistikhalle mit ca. 1.400 Quadratmetern, deren Untergeschoss als Technikstandort dient — mit der Sprinkler-Zentraltechnik sowie den Sprinklerbecken mit dem Löschwasser für den gesamten Standort Hamm. Große Teile der Arbeiten erfolgten bei laufender Produktion.
Auf LINDSCHULTE warteten danach noch weitere Aufgaben in Lippstadt, als sich die Anforderungen an die Logistik änderten und neue Produktstrukturen eingeführt wurden. Die Generalplanung für den Neubau einer Logistikhalle brachte einige Herausforderungen mit sich, schließlich wurde auch hier bei laufendem Betrieb und überwiegend im Bestand gebaut. Das Gebäude wurde mit einem Büro- und Sanitärtrakt ausgestattet und verfügt über ein 16 Meter hohes automatisches Kleinteilelager mit verbindender Fördertechnik, die auf einer Zwischenebene untergebracht wurde.
Erweiterung des Entwicklungsgebäudes
Am 3. Juli 2012 wurde dann der Grundstein für das neue sechs-geschossige Elektronik-Entwicklungszentrum gelegt. Offiziell handelte es sich hierbei um eine Erweiterung, doch diese Bezeichnung wird dem Umfang der Planungsaufgaben kaum gerecht. Der ursprüngliche Bau hatte immerhin bei sechs Geschossen eine Grundfläche von circa 8.000 Quadratmetern, das neue Gebäude bei gleicher Geschosszahl eine Fläche von etwa 14.000 Quadratmetern.
Der Neubau bietet im Erdgeschoss ausreichend Platz für eine separate Laborabteilung mit einem Chemielabor und unterschiedlichen Arbeitsräumen sowie den dazugehörigen Büroarbeitsplätzen. Eine Cafeteria wurde als Insellösung im Mittelteil des Erdgeschosses geplant, ein Wasserbecken umspielt die Außenterrasse. Auf den anderen fünf Etagen arbeiten je 70 bis 148 Kolleginnen und Kollegen stetig an Innovationen und neuen Produkten für HELLA.
Das Fassadenbild zeigt eine weiße Wärmedämmverbundfassade, die sich als Lochfassade mit großen Aluminium-Fensterelementen zweiseitig darstellt. Gegenüberliegend ist die gleiche Fensteranordnung mit einer Eternitbekleidung und horizontal verlaufenden Alu-Fensterbändern versehen. Eine Delogcolor-Verglasung bekleidet in Stützenbreite die Tragkonstruktion. Aus Schallschutzgründen ist die Gebäudetechnik auf dem Dach mit einer gedämmten Kassettenkonstruktion inkl. Bekleidung eingehaust. Die Tragkonstruktion besteht aus Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken. Zur Aussteifung dienen Stahlbetonwände im Bereich der Treppen- und Aufzugsanlagen sowie die Abschlusswand zum Nachbargebäude.
Infrastrukturplanung notwendig
An der westlichen Gebäudefront befinden sich sechs Lkw-Laderampen, an der nördlichen eine Entladehalle für Schleppzüge. Im Zusammenhang mit dem Neubau hat die Abteilung Infrastruktur auch die Planung einer neuen Erschließungsstraße übernommen. „Die Planung war von Beginn an stark daran auszurichten, die laufende Produktion und die Lieferlogistik nicht zu behindern“, so LINDSCHULTE-Projektleiter Dipl.-Ing. Christian Sabelhaus. „In diesem Zusammenhang galt es auch, die neue Erschließungsstraße ‚Umfahrt West’ mit in die terminlichen Abläufe zu integrieren und die Bauabläufe darauf entsprechend abzustimmen.“
Aufträge in Bremen und Erwitte
In Bremen erweiterte die Hella Fahrzeugkomponenten GmbH ihr Werk um ein automatisches Kleinteilelager mit angegliedertem Sozial- und Techniktrakt. Hier war LINDSCHULTE aufgrund der guten Erfahrungen in Lippstadt kurzfristig beauftragt worden. Auch in Bremen musste der Erweiterungsneubau an die Bestandsgebäude angebunden werden. Die Gründung erfolgte als Tiefgründung. Auch bei kleineren Folgeaufträgen wandte sich HELLA gern an LINDSCHULTE und beauftragte das Ingenieurs-Netzwerk beispielsweise mit dem Umbau von Umkleide- und Sanitärräumen oder einem Feuerwehrgerätehaus.
Ein bestehendes Hochregallager in Erwitte wurde in einem weiteren Projekt um ein Kommissionierhaus erweitert. In diesem Rahmen plante LINDSCHULTE auch eine automatische Fördertechnikbrücke vom neuen Kommissionierhaus zu einer Betriebshalle. Die Brücke überspannt die Werksstraße in vier Metern Höhe. Zudem mussten im Außenbereich die bestehende Werksumfahrung angepasst und neue Parkplätze geplant werden.
„Echte Generalplanung“
HELLA schätzt die durchgängige Kompetenz von LINDSCHULTE über alle Planungssparten – die „echte“ Generalplanung. Die langjährige Erfahrung bei Industrieprojekten kommt letztlich dem Auftraggeber bzw. seinen Projekten zugute. Insbesondere in einer Branche, in der Termin- und Budgeteinhaltung extrem wichtig sind