Sanie­rung unter Höchstdruck

Schmutz­was­ser-Vech­tedü­ker Schüttorf

Eine im Auf­trag des Trink- und Abwas­ser­ver­ban­des Bad Bent­heim, Schüt­torf, Salz­ber­gen und Ems­bü­ren (TAV) durch­ge­führ­te TV-Unter­su­chung des vor­han­de­nen Schmutz­was­ser­net­zes in der Salz­ber­ger Stra­ße in Schüt­torf ergab, dass die Düker­lei­tung unter­halb der Vech­te schad­haft und drin­gend sanie­rungs­be­dürf­tig war. Im gesam­ten Düker wur­den Innen­kor­ro­si­on, Fett­ab­la­ge­run­gen und ver­fes­tig­te Hin­der­nis­se fest­ge­stellt. In der Ver­gan­gen­heit muss­ten bereits mehr­fach Repa­ra­tu­ren im von außen zugän­gi­gem Bereich der Stahl­lei­tung durch­ge­führt werden.

Sanie­rung dringlich

Der Düker als Bestand­teil des Schmutz­was­ser­net­zes Schüt­torf dient der Unter­fah­rung der Vech­te, da das kon­stan­te Soh­len­ge­fäl­le zwi­schen dem zufüh­ren­den und dem wei­ter­füh­ren­den Kanal auf­grund der kreu­zen­den Gewäs­ser nicht bei­be­hal­ten wer­den kann. Die Dring­lich­keit der Sanie­rung wird ver­stärkt durch die bedeu­ten­de Lage des Dükers.

Vom 8. bis 12. Juni 2015 wer­den die vom Nord­hor­ner Inge­nieur­bü­ro LINDSCHULTE geplan­ten und aus­ge­schrie­be­nen Sanie­rungs­leis­tun­gen durch­ge­führt. Die Sanie­rungs­maß­nah­me besteht aus der Schlauch­lin­er­sa­nie­rung der Düker­lei­tung (10.–11. Juni), den erfor­der­li­chen Vor- und Nach­ar­bei­ten zur Lin­er­sa­nie­rung sowie der Sanie­rung der bei­den Schacht­bau­wer­ke (Dükero­ber- und unterhaupt).

Stich­punk­te zur Referenz:

  • TV-Unter­su­chung des vor­han­de­nen Schmutzwassernetzes
  • Schlauch­lin­er­sa­nie­rung der Dükerleitung
  • Vor- und Nach­ar­bei­ten zur Linersanierung
  • Sanie­rung der bei­den Schachtbauwerke

Bun­des­weit ein­ma­li­ges Verfahren

Wesent­li­cher Bestand­teil der Vor­ar­bei­ten ist das Ent­fer­nen der ver­fes­tig­ten Abla­ge­run­gen in der DN 250-Stahl­lei­tung. Durch den bereits erfolg­ten Ein­satz einer Spe­zi­al­ro­ta­ti­ons­dü­se und einer Ket­ten­frä­se konn­ten die vor­han­de­nen Abla­ge­run­gen nur größ­ten­teils ent­fer­nen wer­den. Die Rest­ab­la­ge­run­gen las­sen eine Lin­er­sa­nie­rung aller­dings nicht gesi­chert zu. Daher kommt nun am 8.–9. Juni die Höchst­druck-Was­ser­strahl­tech­nik des Unter­neh­mens Mau­er­specht aus Cos­wig bei Dres­den zum Ein­satz, die die­se Spe­zi­al­tech­nik aus dem ursprüng­lich indus­tri­el­len Anwen­dungs­be­reich für die Rei­ni­gung und Ent­schich­tung von Kanä­len wei­ter­ent­wi­ckelt hat. Dabei kön­nen mit Was­ser­strah­len, die einen bis zu 10-fachen höhe­ren Druck gegen­über her­kömm­li­chen Hoch­druck-Rei­ni­gungs­tech­ni­ken auf­wei­sen, auch star­ke Abla­ge­run­gen mate­ri­al­scho­nend aus Lei­tun­gen und Kanä­len ent­fernt werden.

Das Höchst­druck­was­ser­strah­len erfolgt mit bis zu 2.500 bar ohne Zuga­be von che­mi­schen Mit­teln zur hydro­dy­na­mi­schen Ent­fer­nung von Ver­un­rei­ni­gun­gen und geschä­dig­ter Bau­sub­stanz (Beton, Farb­an­stri­che) an Ober­flä­chen, Fas­sa­den, Brü­cken­bau­wer­ken sowie in Rohr­leitun­gen und Behältern.

Die Tech­nik wird in die­ser Form in Deutsch­land nur von der Mau­er­specht GmbH ange­bo­ten. Sie ermög­licht es, den Vech­te-Düker wie vor­ge­se­hen mit einem Schlauch­li­ner mit­tels Inver­si­ons­ver­fah­ren zu sanie­ren und ihn nach Abschluss der Sanie­rungs­ar­bei­ten in einen dau­er­haft dich­ten, sta­tisch trag­fä­hi­gen und somit betriebs­si­che­ren Bau­zu­stand zurückzuführen.

Letz­tes Mit­tel vor auf­wän­di­gem Neubau

Der Ein­satz die­ser Spe­zi­al­rei­ni­gungs­tech­nik und des Schlauch­li­ner­ver­fah­rens stel­len das letz­te Mit­tel dar, um den Düker in geschlos­se­ner Bau­wei­se zu sanie­ren und somit einen auf­wän­di­gen, kos­ten­in­ten­si­ven und tech­nisch nur schwer umsetz­ba­ren Neu­bau der Lei­tung unter­halb der Vech­te zu vermeiden.