Bürgerdialog zum 2. Bauabschnitt der U81
Planerische Begleitung durch Lindschulte Düsseldorf
Die Landeshauptstadt Düsseldorf plant den 2. Bauabschnitt der neuen Stadtbahnstrecke U81, welcher vom U‑Bahnhof MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord über den Rhein bis zum Handweiser führen soll. Da dieser Bauabschnitt von großer Bedeutung ist, sollten in dem ca. 1‑jährigen Bürgerdialog in Veranstaltungen und Workshops Vorzugsvarianten erarbeitet werden, um eine allgemeinverträgliche und akzeptierte Trassenvariante zu finden. Im Rahmen des Bürgerdialogs begleitete Lindschulte Düsseldorf gemeinsam mit dem Büro ZPP aus Bochum das Verfahren hinsichtlich Stadtbahntrassierung und Ingenieurbauwerken. Eine ganz wesentliche Fragestellung war dabei die Querung des Rheins mittels Brücke und Tunnel. Darüber hinaus war für den zukünftigen Kreuzungsbahnhof MERKUR SPIEL-Arena/Messe Nord unter Berücksichtigung der geplanten U80 / U81 ein Planungskonzept zu erarbeiten.
Mandat und Fixpunkte
Der Bürgerdialog begleitete und berät die politischen Entscheidungsträger sowie die Stadt als Vorhabenträger bei der Planung und Umsetzung des zweiten Bauabschnitts (Rheinquerung) der neuen Stadtbahnlinie U81. Die Beteiligung übte eine konsultierende und beratende Funktion aus. Ergebnisse, Vorschläge und Ideen wurden vonseiten der Planungsbehörde fachlich geprüft und eingeordnet.
Ziele des Bürgerdialoges
Die Stadt Düsseldorf möchte Bürgerinnen und Bürger aus Düsseldorf und den angrenzenden Städten und Gemeinden über die Planungen des zweiten Bauabschnitts der neuen Stadtbahnlinie U81 informieren.
Bürgerinnen und Bürger, Verbände und Interessensgemeinschaften, Wirtschaftsunternehmen und Verwaltung sollten ihre Fachkompetenz, ihr lokales Wissen, Ideen und Vorschläge einbringen. Das Amt für Verkehrsmanagement Düsseldorf prüfte alle Ideen, Vorschläge und Einwände und erarbeitete mit diesen eine weiter zu planende Vorzugsvariante des zweiten Bauabschnitts (Rheinquerung) der neuen Stadtbahnlinie U81. Die Auswahl der Vorzugsvariante erfolgte anhand einer Bewertungsmatrix, welche zur Entscheidung dem Stadtrat vorgelegt wurde.
“Eine gute Planung zeichnet sich dadurch aus, den optimalen Kompromiss aus Nutzeranforderungen, Wirtschaftlichkeit und technischen Rahmenbedingungen zu treffen. Hier zeigt sich ein Verfahren wie der Bürgerdialog als die richtige Plattform, die Bedarfe jedes Beteiligten zu erfahren und bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Darüber hinaus wird die interessierte Öffentlichkeit in die Entscheidungsfindung eingebunden, informiert und so eine hoffentlich höchst mögliche Akzeptanz entwickelt.”
- Michael Nachtigall, Abteilungsleiter Verkehrsanlagen Schiene und Projektleiter bei LINDSCHULTE Düsseldorf
Bewertungsmethodik
Zur Beurteilung der im Rahmen des Bürgerdialoges zu entwickelnden Trassenvarianten für den 2. Bauabschnitt der U81 wurde eine umfangreiche folgende Bewertungsmethodik angewendet.
Zunächst wurden alle Varianten einer grundsätzlichen Eignungsprüfung unterzogen. Damit eine Variante die Eignungsprüfung bestand, muss die Variante alle nachfolgenden K.O.-Kriterien erfüllen:
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- Einhaltung definierter Projektrahmenbedingungen (bspw. Umsetzung der indisponiblen Maßnahme „Rheinquerung, 2. Baustufe U81“ mit den Trassenfixpunkten MERKUR SPIEL-ARENA/Messe Nord – Lörick – Handweiser gem. Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Düsseldorf von 2017)
- Technische Machbarkeit (bspw. Einhaltung von Mindestradien und Maximalsteigungen der Trassierung)
- Rechtliche Machbarkeit / Genehmigungsfähigkeit (Einhaltung gesetzlicher Vorgaben)
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Alle Varianten, welche die Eignungsprüfung bestanden haben, wurden anschließend einer Bewertung anhand der nachfolgenden Bewertungskriterien unterzogen:
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- Qualität der Verkehrsanlage (bspw. Reisezeit, Fahrgastpotenziale, Störanfälligkeit, Trassierungsqualität etc.)
- Städtebau (bspw. Integration der neuen Stadtbahntrasse in vorhandene städtebauliche Strukturen und Freiräume und Auswirkungen der neuen Trasse auf Entwicklungspotenziale)
- Umweltbelange (bspw. menschliche Gesundheit, Artenschutz (Tier- und Pflanzenschutz) Landschaft, Klima, etc.)
- Ausmaß der Eingriffe in bestehende Grundstücke
- Wirtschaftlichkeit (bspw. Kosten für Investition, Instandhaltung und Betrieb sowie Höhe des Eigenanteils der Stadt Düsseldorf, auch unter Berücksichtigung der Bauzeit)
- „Risiken“ (bspw. Akzeptanz / Konfliktpotential privater Betroffener, Konformität / Anerkannte Regeln der Technik, Komplexität Bauzustände, bauzeitlicher Eingriff in den Betriebsablauf Verkehrsnetz, etc.)
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Leistungen von Lindschulte Düsseldorf
Im Rahmen des Projektes stand als Kernaufgabe für das Projektteam die planerische Begleitung des Bürgerdialoges sowie die Erarbeitung eines Konzeptes für den Kreuzungsbahnhof MERKUR SPIEL-Arena/Messe. Dies beinhaltete die Beratung des AG bei allen verkehrsplanerischen, ingenieurbautechnischen, trassierungstechnischen, bautechnischen und tragwerksplanerischen Fragestellungen.
Im Zuge des Bürgerdialogs wurden alle 53 Varianten inhaltlich nach den oben beschriebenen Kriterien geprüft und über eine Nutzwertanalyse bewertet. Für die final favorisierte Varianten der Rheinquerung wurden umfangreiche Kostenprognosen erstellt.
Aktueller Stand
Als Ergebnis des Bürgerdialoges und der Trassenprüfung wurden zwei favorisierte Varianten der Rheinquerung ausgearbeitet. Diese wurden im Dezember 2021 dem Rat der Stadt Düsseldorf zur Beschlussfassung vorgelegt. Dieser hat die Fortführung der Planung beschlossen und die Verwaltung beauftragt, die Vorplanung für beide Varianten durchzuführen sowie eine Kostenschätzung zu erstellen.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der Webseite der Landeshauptstadt Düsseldorf: Stadt Düsseldorf — 2. BA Rheinquerung
Hier finden Sie unser Projektblatt: Link